Paranormale Ermittler - Ghosthunter-Team Germany

Der Poltergeist von Enfield

Ein Poltergeist-Spuk von elf Monaten ist der spektakulärste Fall der wohl jemals dokumentiert wurde.

Von August 1977 bis zum September 1978 durchlebte eine Mutter mit ihren vier Kindern in Enfield, einem Stadtteil nördlich von London, fast jede bis dahin bekannte Art von Poltergeist- Erscheinung. Sozialarbeiter, Fotografen, Psychologen und Priester waren vor Ort und beschäftigten sich mit dem Phänomen. Zudem reisten zwei Poltergeist-Forscher und ein Sprachtherapeut an. Nicht weniger als 1500 Spukerscheinungen wurden aufgezeichnet.

Es begann ganz harmlos, fast unauffällig, wie meistens in solchen Fällen:

Ein leises Schlurfen in einem der Schlafzimmer, als schleiche eine unsichtbare Person in Hausschuhen durch den Raum.

Dann setzten Klopfgeräusche ein, die elf Monate lang ohne Unterbrechung anhalten sollten.

Die Familie schaltete die Polizei ein. Eine rationale Erklärung für die Vorkommnisse fand diese nicht. Als eine Beamtin mit eigenen Augen sah, wie sich ein Stuhl im Wohnzimmer selbstständig durch den Raum bewegte, riet sie den Hodgsons, die Gesellschaft für paranormale Forschung einzuschalten. Für Geisterjäger Maurice Grosse war der Fall schnell klar: Hier ist ein Poltergeist am Werk. Zwei Reporter der «Daily Mail», die Zeit mit der Familie im Haus verbrachten, schienen seine These zu bestätigen. Sie wollen dabei gewesen sein, als Lego-Steine und Murmeln von allein durch die Küche flogen. Bis heute bleiben die beiden Journalisten bei ihrer Aussage – genauso wie alle anderen, die an dem Fall beteiligt waren.

Die Ereignisse, in deren Zentrum die 11-jährige Janet stand, spitzten sich im Laufe der Monate zu. Tassen füllten sich selbst mit Wasser. Einmal, so erzählte Janet 2012 in einem TV-Interview, habe sich ein Vorhang eng um ihren Hals gewickelt und sie fast erdrosselt. Am 14. Dezember 1977 – dem Tag, an dem Janet ihre erste Periode bekam – wollen zwei Nachbarn unabhängig voneinander gesehen haben, wie das Mädchen durch ihr Schlafzimmer schwebte, in einer horizontalen Position.

Bald begann der Geist, durch Janet zu sprechen. In der Stimme eines alten Mannes gab er an, Bill Wilkins zu heißen und in dem Haus an der Green Road, genauer gesagt im TV-Sessel, vor Jahren an einem Hirnschlag gestorben zu sein. Sein Sohn bestätigte später, dass sich alles genau so zugetragen habe. Woher Janet diese Informationen hätte haben können, ist unklar. Zusätzlich überschüttete er die Anwesenden mit ordinären Beschimpfungen. Insgesamt 180 Stunden Tonbandaufnahmen des Falls existieren. Während Skeptiker glauben, Janet hätte ihre Stimme einfach verstellt, hält Grosse dagegen. Er behauptet, ihren Mund einmal mit Wasser gefüllt und verklebt zu haben. Trotzdem habe der Geist weitergesprochen.

Doch nicht nur Geräusche und Stimmen hielten die Anwesenden in Atem:

Ein Spielzeugbauklotz flog, von unsichtbarer Hand geworfen, quer durch den Raum einem Photographen direkt an den Kopf.

Papier- und Kleidungsstücke gingen in Flammen auf, eine Streichholzschachtel entzündete sich von selbst und brannte in der Schublade, bis sie von selbst wieder erlosch.

Dicht daneben liegende Gegenstände zeigten keinerlei Brandspuren.

Besteck, ein metallener Teekannendeckel und ein Messingrohr verbogen und verdrehten sich von selbst.

Die Geister in diesem Haus besaßen erstaunliche Kräfte:
Eines Tages riss unvermittelt ein Teil des gasgefeuerten Kamins aus der Verankerung.

Der Gitterrost wurde, buchstäblich von Geisterhand, quer durch das Zimmer geschleudert.

Ein anderes Mal flog eine Kommode, ein schweres Sofa und ein Doppelbett durch die Luft.

Janet und ihre Schwester Rose wurden so oft aus dem Bett geworfen, dass sie schließlich lieber auf dem Boden schliefen.

Auch das half nicht gegen den Poltergeist, denn nun fand man Janet häufig schlafend auf ihrem Radioapparat liegen. Mit der Zeit gewöhnte sich die Familie an die unerklärlichen Zustände.

Anfangs gerieten Mutter und Kinder in Panik, fürchteten um ihr Leben, doch allmählich wich das Entsetzen eher Ratlosigkeit und Verwirrung.

Im September 1978 endeten dann die Erscheinungen abrupt und traten bis heute nicht wieder auf.

Was blieb, sind einzigartige Aufzeichnungen eines ungewöhnlichen Spukereignisses.

Hier mal ein kleiner Ausschnitt einer Ja und Nein-Session mit Klopfgeräuschen:

(YouTube-Video kürzen und diesen Abschnitt einfügen)

Ausschnitt aus Interview des Mädchens (mit Stimme des „alten Mannes“ – selbes Video)

Echte Beweise für die Ereignisse von 1977 gibt es allerdings nicht. Skeptiker glauben, dass Janet und ihre Geschwister sich einen Streich erlaubt hätten, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Kurz vor Beginn der Heimsuchung hatte der Vater die Familie verlassen. Vor allem Janet habe sehr unter dem Verlust gelitten. Nachdem sie zwei Monate in einer psychiatrischen Klinik behandelt wurde, beruhigte sich nach ihrer Rückkehr auch der Poltergeist und stellte seine Aktivitäten fast gänzlich ein.

Auch knapp 40 Jahre später bewegt der Fall die Gemüter. Unzählige Bücher und Dokumentarfilme über den Enfield Poltergeist existieren, die Diskussion über die Ereignisse von damals ist immer noch leidenschaftlich. Janet Hodgson führt heute ein weitestgehend normales Leben, tritt ab und zu im Fernsehen auf und bleibt bei ihrer Geschichte. Ob Schizophrenie, Kinderstreich oder doch ein echter Poltergeist – die Wahrheit wird wohl eines Tages mit Janet sterben.