Paranormale Ermittler - Ghosthunter-Team Germany

Kampf gegen Tuberkulose

Überblick

Zu Beginn der Heilstättenzeit war man auf genaue klinische Beobachtungen und Untersuchungen angewiesen. Im Laufe der Jahre wurde die Technik verbessert und die Laborarbeiten verfeinert.

Immer mehr wurde die Diagnose auf die hervorragenden Röntgenbilder verlagert, in manchen Heilstätten so sehr, dass der Mensch selbst stark vernachlässigt wurde.

Man begann die Lungentuberkulose nicht mehr zu hören, sondern nur noch mit den Augen im Röntgenbild wahrzunehmen.
Dieser Entwicklung Rechnung tragend, wurden die Röntgenapparate stetig verbessert und durch neuere Modelle ersetzt.
Statt der alten Platten wurden nun auch Filme verwendet. 1939 wurde gerade noch vor Kriegsbeginn ein Röntgen-Schichtgerät erworben.

1956 wurden 920 Röntgenübersichtsfilme 35 x 35 cm, dazu 821 Schichtaufnahmen verschiedener Größen mit 2800 Belichtungen erstellt. Hinzu kommen noch ca. 5500 Routine-Durchleuchtungen der Patienten und Angestellten.

Zur Beurteilung des Verlaufs der einzelnen Tuberkulosefälle gehört die tägliche zwei- bis viermalige Temperaturmessung, seit 1923 die Blutsenkung, die im allgemeinen monatlich einmal durchgeführt wird und einen wichtigen Fingerzeig auf den Grad der Aktivität der Erkrankung gibt. Zugleich wird jeweils auch noch regelmäßig das Blutbild der einzelnen Patienten angefertigt.

Die Grundlage der Therapie sind die Liegekuren im Wald, auch wenn dies mit Mehrbewegung verbunden ist.

Man war sich aber von Anfang an bewusst, in vielen Fällen mit der Liegekur allein nicht auszukommen. So wurde bis Anfang der 20er Jahre versucht, mit Wasseranwendungen (Wickeln, Abreibungen, kalten Dusche, etc.) die Abwehrkräfte des Patienten zu stärken. Im Laufe der Jahre wurde diese Behandlungsart bei Arzt und Patienten unbeliebt, da einerseits zu viel Erkältungserscheinungen beobachtet wurden, andererseits manche Konstitution dieser kräftigen Prozedur gar nicht gewachsen war.

Zur Zeit der Eröffnung der Heilstätte erhoffte man noch alles Heil von den Tuberkulin-Kuren, von denen sich auch Robert Koch noch so viel im Kampf gegen Tuberkulose versprach.
So wurden im Jahre 1909 43 % aller Kranken Tuberkulin gespritzt.
Jedoch wurde diese Behandlungsmethode im Jahr 1924 eingestellt.

1939 wurde ein italienisches Verfahren, die Kavernensaugdrainage nach Monaldi eingeführt. Diese wurde jedoch auch nach kurzer Zeit wieder eingestellt.

Durch die moderne intratracheale Narkose ist war es schließlich möglich, ganze Lungen, Lungenlappen oder -segmente, in denen der tuberkulöse Hauptherd sitzt, zu entfernen.
Diese operativen Eingriffe, fanden zumeist in der Heilstätte Gundelsheim, im Sanatorium Schillerhöhe, im Tuberkulosekrankenhaus Heidelberg-Rohrbach oder in Wehrawald statt. Die Erfolge sind unter dem Schutze der modernen Antibiotika sehr erfreulich.

In den folgenden Jahren gab es noch sehr viele weitere Präparate, welche auch miteinander kombiniert wurden.

Die großen Fortschritte in der Chemotherapie, haben letztlich dazu geführt, dass zu Beginn der 1970ziger Jahre die Zeit der Tuberkulosesanatorien abgelaufen war.

 

Arbeitsheilstätten und Therapie

Am 16. Mai 1934 wurde die erste Arbeitsheilstätte 'Auf dem Bühl' in Schömberg mit 24 Patienten in Betrieb genommen.

Zunächst war das Haus verwaltungsmäßig der Volksheilstätte Charlottenhöhe angeschlossen. Es erschein notwendig, die Arbeitsheilstätte sich weiter vollständig allein entwickeln zu lassen. Nur die ärztliche Leitung blieb in einer Hand, um damit auch den inneren Zusammenhang zu gewährleisten.
Die starke Nachfrage nach Betten veranlasste den Verein für Volksheilstätten, am 01. Mai 1940 eine Erweiterung der Arbeitsheilstätte vorzunehmen.

Es wurde 1942 die Kurpension 'Schwarzwald' in Schömberg am Leipziger Platz langfristig gepachtet und weitere 22 Betten belegt und eingerichtet.
Die Heilstätte 'Bühl' wurde das Haus für Männer - Die Heilstätte 'Schwarzwald' war für die Frauen vorgesehen.

Ein großes Problem war die Arbeitsbeschaffung. Nach einiger Planung, wurden u. A. folgende Arbeiten ausgeführt:

- Schreib- und Vervielfältigungsarbeiten
- Kettenringe fixieren
- Fabrikation von Wäscheklammern
- Buchbinderei
- Näherei und Bügelei
- Feinmechanische Arbeiten (Prüf- und Bohrarbeiten)
- Schreinerei
- Lesepultfabrikation
- Nagelarbeiten für Holzhäuser
- leichte Garten- und Küchenarbeiten
- Fabrikation von Rosenkränzen

Es wurde stehts darauf geachtet, den Kranken nicht zu schwere Arbeit zuzumuten.
Der Arbeitstag wurde durch viele Liegekuren unterbrochen.

Am 01. Mai 1942 wurde das Altersheim der Methodisten im nahen Schwarzenberg, Kreis Calw, unter günstigen Bedingungen erworben.
Es wurde sofort als weitere Arbeitsheilstätte in Betrieb genommen.

Nun bestand die Möglichkeit in den drei Häusern vorerst 40 Männer und 40 Frauen unterzubringen.
Dies konnte im Lauf der Zeit und durch Umbaumaßnahmen auf 150 Betten erhöht werden.

Es wurden täglich zwischen 3 und 6 Stunden gearbeitet - je nach dem individuellen Gesundheitszustand eines Patienten.

Der Verdienst lag zwischen 13 und 50 Pfennig pro Arbeitsstunde.

Im Allgemeinen genossen die Patienten in den Unterkünften der Arbeitsheilstätten größere Freiheiten als in der Charlottenhöhe, da beispielsweise Fernseher zur Verfügung standen und Raucherzimmer eingerichtet wurden.

Quelle: https://sanatorium-charlottenhoehe.de/

Dokumentation über das Sanatorium Charlottenhöhe, die Arbeitsstätten und Arbeitstherapien: