Paranormale Ermittler - Ghosthunter-Team Germany

Heilstätte Grabowsee

Die mystische Lungenheilstätte liegt idyllisch am Grabowsee, nur etwa 30 km nördlich von Berlin. Die Heilstätte wurde im Jahre 1896 vom Deutschen Roten Kreuz gegründet und diente der Heilung von Patienten mit Lungentuberkulose. Diese Krankheit grassierte besonders in der zweiten Hälfte des 19. Jh., was die Lungenheilanstalt auf eine Kapazität von bis zu 420 Betten ansteigen ließ. Durch die Verbreitung von Antibiotika im 20. Jh. wurden lange Klinikaufenthalte überflüssig, sodass die Heilanstalt von 1945 bis 1995 als Militärlazarett durch die Rote Armee genutzt wurde.

Heute setzt sich der Kids Globe e.V. für den Erhalt der Gebäude ein, sodass die 34 Hektar große Anlage nicht nur als Filmkulisse dient, sondern auch ein hervorragendes Fotomotiv für Lost-Place-Fotografen abgibt. Neben der einmaligen Lage am See hält die Anstalt eine Vielzahl an alten Gebäuden bereit, wie zum Beispiel der alten Kapelle, dem Direktorenwohnhaus, dem Aufnahmegebäude, dem Verwaltungsgebäude und vielen mehr. Die Räumlichkeiten geben nicht nur einen tollen Einblick in vergangene Tage der Behandlung, sondern bieten auch einmalige Fotomotive wie ein samtrotes Sofa, ein altes Klavier und ein Konzertsaal samt Flügel.

Die Entstehung der Lungenheilstätte Grabowsee ist auf das Wirken des Stabsarztes Gotthold Pannwitz zurückzuführen, der sich 1895 im Kaiserlichen Gesundheitsamt für die Gründung einer Heilstätte für Lungenkranke einsetzte.

Ab 1896 entstand die Lungenheilstätte Grabowsee zunächst als Versuchsanlage. Sie ging 1920 vom Volksheilstätten-Verein beim Roten Kreuz an die Landesversicherungsanstalt Brandenburg über. Nach den Entwürfen und unter der Bauleitung des Architekten Arnold Beschoren erfolgten danach großzügige Um- und Ausbauten, die das Erscheinungsbild der Anlage bis heute wesentlich prägen. Von der Zentralküche führte eine Untergrundbahn für die Essenversorgung der 400 Patienten zu den Bettenhäusern. In den Pavillons standen beheizbare Sitzbänke. Für Wasser- und Wärmeversorgung sorgte der Heiz- und Wasserturm. Mehrere OP-Säle und zahlreiche Behandlungszimmer standen zur Verfügung.

Von 1945 - 1995 als Militärklinik der Sowjetischen Steitkräfte in Deutschland genutzt, stand die Anlage 11 Jahren leer und verfiel zunehmend. Zwei kommerzielle Übernahmekonzepte sind in den vergangenen Jahren gescheitert Die Landesversicherungsanstalt übernahm das Gelände, wusste damit jedoch nichts anzufangen und verkaufte es 2001 an einen Unternehmer.

Eine Wiederbelebung des Areals gelang aber nicht. Inzwischen haben „Besucher" fast alles, was nicht niet- und nagelfest war, aus den Gebäuden herausgetragen. Stuck und Kacheln wurden herausgebrochen. Nur wenige Gebäude werden heute genutzt, der Großteil des Ensembles ist verfallen und wurde in den letzten Jahren von Vandalen und Metalldieben heimgesucht. Kids Globe e. V.

Seit 2005 setzt sich der Kids Globe e. V. für den Wiederaufbau der alten Gebäude und die Einrichtung einer Internationalen Akademie für Kinder und Jugendliche auf dem Gelände ein. Unter der Schirmherrschaft von Roman Herzog hat sich der Verein Kids Globe e.V. die Aufgabe gestellt, die Gebäude in eine freie Bildungseinrichtung für Kinder und Jugendliche umzubauen. Auch der historische Zusammenhang des Geländes und die wechselvolle Geschichte Oranienburgs (beispielsweise die örtliche Nähe zum KZ Sachsenhausen) sollen dabei in das Projekt einfließen. Die Aktivitäten des Vereins erstrecken sich dabei über die Bereiche Kunst, Handwerk, Musik, Landwirtschaft, Unternehmertum und Forschung.

2013 haben auf dem Gelände die ersten (Bildungs-) Veranstaltungen mit Jugendlichen aus europäischen und außereuropäischen Ländern stattgefunden. Kids Globe will das Gelände dem Eigentümer, einem Berliner Geschäftsmann, für etwa zehn Millionen Euro abkaufen und in eine Stiftung überführen. Die weitere Komplettsanierung würde 40 bis 50 Millionen Euro kosten. Film, Fotografie und Veranstaltungen

Das Gelände wurde in den letzten Jahren häufig als Kulisse für Film- und Fotoaufnahmen genutzt. 2011 wurde auf dem Gelände die Artbase, ein Kunst und Musik-Festival veranstaltet. 2013 diente das Gelände als Drehort für den Film Monuments Men – Ungewöhnliche Helden und 2017 für den Film Heilstätten, der in den Beelitz-Heilstätten spielt. Auf dem Gelände wurde das Video Judged by von Euzen gedreht.